Fabienne Feltus ist eine stilbewusste Designerin ohne einheitliche Methode. Die in Wien lebende Luxemburgerin (Jahrgang 1981) verfügt allerdings über eine ganz eigene visuelle Form, die sich nicht zuletzt in ihren tatsächlich handgezeichneten Illustrationen manifestiert. Sie bilden in jeweils unterschiedlichen Strichstärken und Spielarten ein Charakteristikum ihrer Arbeiten. Feltus versteht es außerdem mit ihren bevorzugten gestalterischen Mitteln wie Schwarz-Weiß-Zeichnungen, Vintage-Fotografien, Collagen und Piktogrammen, pointierte, oft humorvolle Geschichten zu erzählen, sei es in Form von Imagekarten für den »Feinkoch, der Rezeptmarkt in Wien« oder als grafische Aphorismen, die in Serie eine durchgängige, gleichwohl offene visuelle Identität ergeben, wie etwa im Fall des Wiener Clubs »techno cafe«. Mode, Kunst und Design der 1960er bis 1990er Jahre sind wichtige Inspirationsquellen für die passionierte Sammlerin, die über einen reichen Fundus verfügt. Aus dem bedient sie sich zitathaft und bestückt damit auch den von ihr initiierten »Lieblingsflohmarkt«, mit dem sie regelmäßig an speziellen Orten in Wien gastiert. Es überrascht nicht, dass die retro-hippen Flyer und Stofftaschen zu dieser Veranstaltung längst selbst gesuchte Lieblingsstücke geworden sind. www.ffabienne.com
Fabienne Feltus zum Entwurf
Bei dieser Briefmarke bilden die Farben der europäischen Flaggen ein zusammengewachsenes Geflecht. Gemeinsam schaffen sie einen großen Teppich und es ist nicht mehr eindeutig herauszulesen, ob das Rot zur österreichischen Flagge oder zur litauischen gehört. Das Farbspektrum lässt die Grenzlinien verschwimmen und die einzelnen Flaggenteile lösen sich auf, um ein Ganzes zu formen.
Das abstrakte bunte Muster hat eine positive Ausstrahlung und vermittelt das Gefühl von einem barrierefreien Leben und Reisen in Europa. Aber ebenso lässt sich aus dem Gewebe die kulturelle Vielfalt und Diversität dieses Kontinents entziffern, ohne dabei kitschig zu wirken.