Der Oststeirer Christian Bretter (Jahrgang 1972) ist Bildhauer, der seine Tätigkeit als Magazingestalter als integrativen Teil seines Werkes betrachtet, das ausgehend vom Phänomen Körper zwischen Gattungen wie Möbel, Skulpturen und Medien oszilliert. Seinen stark konzeptuellen Ansatz verfolgt der seit 2009 zwischen Brüssel und Wien pendelnde Bretter nicht nur als bildender Künstler, sondern auch als Gestalter, etwa indem er sich nicht an Designkonventionen hält bzw. mit ihnen spielt. Als lang-jähriger Gestalter der deutschsprachigen Ausgabe des amerikanischen Frauenmagazins »Glamour« entwickelte er für dieses Massenmedium aus dem Hause Condé Nast eine durch Comics und Poesiealben inspirierte Bildsprache. Er parodierte seine eigene Rolle zusätzlich durch Stilisierung und Übertreibungen in der Art seines Auftretens. Für das im Falter-Verlag erscheinende Studentenmagazin »Durst« verfolgt Bretter eine gegensätzliche Strategie, indem er die branchenübliche Fixierung auf Perfektion durch das Prinzip Improvisation bewusst unterläuft: Gemeinsam mit dem studentischen Team gestaltet er jedes Semester ein äußerst lebendiges Heft, in dem die Autoren häufig auch als Handy-Fotografen agieren, was dem Ergebnis erfreulich viel Humor und Realitätsgehalt verleiht.
www.bretter.at
Christian Bretter zum Entwurf
Das Dasein einer Briefmarke verweist auf das Vorhandensein einer Schriftkultur.
Schrift ist das elementare Material von Philosophie.
Philosophie ist eine zutiefst europäische Angelegenheit.